Booknotes: Essentialism von Greg McKeown
Booknotes: Essentialism von Greg McKeown
Es ist nicht Zeitmanagement, das uns weiterbringt, sondern eine systematische Disziplin, unterscheiden zu können, was wichtig ist und was nicht.
Worum geht es im Buch:
Greg McKeown präsentiert keine neue Zeitmanagementstrategie oder Produktivitätstechnik, sondern setzt viel grundsätzlicher an.
Es geht darum, das Wesentliche vom Unwesentlichen zu unterscheiden und mit Disziplin zu verfolgen, was die größte Stärke ist.
In vier praktischen Schritten zeigt er, wie es geht, erfolgreich die Energie auf das zu lenken, was wirklich zählt.
Meine Zusammenfassung
ESSENCE – das Mindset eine Essenzialisten
Choose – die Wahl haben
Der “Essenzialist” (E) will nicht mehr machen, sondern seinen höchsten Beitrag leisten. Er ersetzt die Glaubenssätze des “Nicht-Essenzialisten” (NE) durch:
NE
- Ich muss.
- Alles ist gleich wichtig.
- Ich kann beides machen.
E
- Ich habe die Wahl.
- Nur wenige Dinge sind wichtig.
- Ich kannst alles Mögliche machen, aber nicht alles.
Die wesentliche Eigenschaft des E ist, zu erkennen, dass er die Wahl hat. Wenn wir unser Recht zu wählen aufgeben, geben wir anderen explizit die Erlaubnis, die Wahl für uns zu treffen.
„If you could only do one thing with your life, what would you do?“
Discern – differenzieren
Gibt es einen Punkt, an dem mehr zu machen nicht mehr bringt?
Der E nimmt sich die Zeit alle Optionen zu prüfen und lernt zu unterscheiden, was wirklich wichtig ist.
„An Essentialist thinks almost everything is non-essential.“
Trade-off – abwägen
Um zu etwas Ja zu sagen, muss man Nein zu vielen anderen Dingen sagen.
Der E frag sich, „Welches Problem möchte ich haben?“. Er geht bewusst Kompromisse ein.
NE
- Ich kann beides tun.
- Wie kann ich alles schaffen?
E
- Welchen Kompromiss möchte ich eingehen?
- Worin möchte ich Großes erreichen?
Der E wählt strategisch die beste Option und erhöht damit seine Chance, das für ihn optimale Ergebnis zu erreichen.
Beispiel Unternehmenswerte:
Missionstatements bestehen zumeist aus allgemeinen Werten – Leidenschaft, Innovation, Leadership. Was ein Missionstatement wert ist, sieht man immer erst in kritischen Situationen.
„Trade-offs are not something to be ignored or decried. They are something to be embraced and made deliberately, strategically, and thoughtfully.“
EXPLORE – Das Wichtige vom Unwichtigen unterscheiden
Um das Wichtige vom Trivialen zu unterscheiden, braucht man:
- Raum zum Denken,
- Zeit zu schauen und zu hören,
- Erlaubnis zu spielen,
- Weisheit des Schlafs,
- Disziplin, hochselektive Kriterien für unsere Wahl anzuwenden.
Escape – der Vorteil unerreichbar zu sein
Bevor man bewerten kann, was und was nicht essenziell ist, muss man zuerst seine Optionen prüfen.
NE
- Ist zu beschäftigt, um darüber nachzudenken.
E
- Nimmt sich Zeit und Raum, um zu erkunden, was wichtig ist.
Raum für Konzentration:
- ungestörte Zeit an einem störungsfreien Raum, um nichts zu tun, als zu denken.
- je hektischer die Dinge, desto mehr Zeit brauchen wir, um zu Denken.
- auch wenn man glaubt beschäftigt zu sein, immer Zeit zum Nachdenken einplanen.
Look – was wirklich wichtig ist
In allem versteckt sich etwas Essenzielles. Mit Disziplin können wir unter all den wettstreitenden und widersprüchlichen Fakten, Optionen und Meinungen die essenziellen herausfiltern.
NE
- Schenkt der lautesten Stimme Gehör.
- Hört alles, was gesprochen wird.
- Ist durch die ständige Aufmerksamkeit überfordert.
E
- Versucht die Botschaft zu verstehen
- Hört auf das, was nicht gesagt wird.
- Filtert die Kernbotschaft aus der Information.
Play – umarme die Weisheit deines inneren Kindes
Spiel weitet unseren Geist in Bereiche, die es uns ermöglichen zu erkunden und zu experimentieren. Wir generieren neue Ideen und sehen alte in einem neuen Licht.
Die Wirkung von Spiel:
- Wir sehen Möglichkeiten, die wir sonst nicht gesehen hätten.
- Spiel ist ein Gegenmittel zu Stress.
- Es hat positive Wirkung auf die ausführenden Bereiche des Gehirns (planen, priorisieren, delegieren…).
NE
- Spiel ist nebensächlich und unproduktive Zeitverschwendung
E
- Spiel ist essenziell und befeuert die Neugier.
Sleep – beschütze das Vermögen
NE
- Eine Stunde weniger Schlaf ist gleich zu setzen mit einer Stunde mehr Arbeit.
- Schlaf ist für Verlierer.
- Schlaf ist Luxus.
- Schlaf führt zu Faulheit.
- Schlaf hindert daran, alles zu erledigen.
E
- Eine Stunde mehr Schlaf gibt uns mehr Stunden Produktivität.
- Schlaf ist für Highperformer.
- Schlaf hat oberste Priorität.
- Schlaf fördert die Kreativität.
- Schlaf ermöglicht es uns unseren höchsten geistigen Beitrag zu leisten.
Select – die Kraft extremer Kriterien
Die 90-Prozent-Regel hilft, Unentschlossenheit zu vermeiden. Diese Regel lässt sich auf alle Entscheidungen und auf jedes Dilemma anwenden. Man bewertet eine Option auf einer Scala von 0 bis 100 %. Alles unter 90 % fliegt raus.
NE
- Sagt Ja zu jedem Ersuchen und zu jeder Gelegenheit.
- Verwendet breite, bedingungslose Kriterien.
E
- Sagt nur zu den top 10 % der Gelegenheiten Ja.
- Fragt sich: Ist es exakt das, was ich möchte?
“If the answer isn’t a definite yes, then it should be a no.“
ELIMINATE – Unwichtiges Loswerden
Clarify – die eine Entscheidung, die Tausende vorwegnimmt
Wir verschwenden Zeit und Energie mit sozialen Spielchen. Einzelpersonen, die in vielen unterschiedlichen Aktivitäten involviert sind, verfehlen ihre eigentliche Mission.
Wie formuliert man die essenzielle Absicht?
- Inspirierend
- Konkret
- Bedeutend
- Messbar
Es geht um die Substanz und nicht um den Stil.
„Stop wordsmithing and start deciding.“
Dare – die Kraft eines würdevollen Nein
Mut ist eine Schlüssel-Eigenschaft für den Prozess des Eliminierens. Nein zu sagen ist eine Frage des Respekts anderen und uns selber gegenüber.
NE
- Vermeidet es, Nein zu sagen, weil der den sozialen Druck fürchtet.
- Sagt Ja zu allem.
E
- Erlaubt sich resolut und würdevoll Nein zu sagen.
- Sagt nur Ja zu den Dingen, die wirklich wichtig sind.
Wie fällt es leichter, Nein zu sagen:
- Die Entscheidung von der Beziehung trennen.
- Nein zu sagen bedeutet nicht zwangsläufig, das Wort Nein zu benutzen.
- Fokus auf den Kompromiss.
- Sich daran zu erinnern, dass jeder etwas verkauft.
- Sich daran zu erinnern, dass man mit einem Nein oft Beliebtheit gegen Respekt tauscht.
- Dass ein klares Nein ehrlicher ist als ein unverbindliches Ja.
Uncommit – gewinne groß, indem du deine Verluste reduzierst
Je mehr wir in etwas investiert haben, desto schwieriger ist es, die Dinge zu beenden.
NE
- Warum jetzt aufhören, wo schon soviel investiert wurde?
- Wenn ich es nur weiter versuche …
- Kann den Fehler nicht zugeben.
E
- Wenn ich nicht schon in das Projekt investiert hätte, wie viel würde ich jetzt investieren?
- Was könnte ich anstatt dessen mit meiner Zeit unternehmen?
- Es ist in Ordnung Verluste zu reduzieren.
Wenn wir uns in einer Committment-Falle befinden:
- Wenn ich nicht schon im Projekt involviert wäre, wie hart würde ich dafür arbeiten, um es zu erreichen?
- Überwinde die Angst vor Verschwendung, statt zu einer schlechten Wahl zu stehen und noch mehr Zeit und Geld zu investieren.
- Steh zu deinem Fehler.
- Hör auf, es irgendwie zurechtbiegen zu wollen.
- Hole dir eine zweite neutrale Meinung.
- Sei dir des Statuskonflikts bewusst.
Edit – die unsichtbare Kunst
Was bedeutet es, das Leben zu editieren?
- Cut out options – Entscheidungen treffen
- Condense – mehr mit weniger erreichen
- Correct – sich immer wieder an den eigentlichen Grund, das eigentliche Ziel erinnern
- Edit less – nicht einzugreifen
Limit – die Freiheit, sich Grenzen zu setzen
NE
- Geht immer vom Best-Case-Scenario aus.
- Erzwingt die Umsetzung in der letzten Minute.
E
- Hat immer einen Buffer für unerwartete Ereignisse.
- Praktiziert extreme und frühe Vorbereitung.
Sich Grenzen zu setzen, kann einen hohen Preis haben. Es nicht zu tun auch.
Wenn wir keine Grenzen setzen, werden wir durch die Grenzen anderer limitiert.
Wir neigen häufig dazu, sich die Probleme anderer Menschen aufzuladen.
„Boundaries are a source of liberation.“
EXECUTE – Mühelos Umsetzen
Buffer – der unfaire Vorteil
Investiere viel Zeit in Vorbereitung.
Plane 50 % der Zeit für Unerwartetes ein.
Führe eine Szenario-Planung ein.
Was genau behindert dich, an unangenehmen Aufgaben?
Subtract – mehr weiterbringen indem man Widerstände überwindet
Welches Hindernis hält dich auf und hindert dich daran, das zu erreichen, was wirklich wichtig ist?
NE
- Setzt auf schnelle Lösungen.
- Macht mehr.
E
- Löst Widerstände auf, um mehr Fortschritt zu erreichen.
- Bringt mehr weiter.
Wie kann mehr mit weniger Aufwand produzieren?
- Indem man klar in seiner Absicht ist.
- Welcher Widerstand ist es, den ich entfernen muss, damit alle anderen Widerstände verschwinden?
- Widerstand in kleinen Schritten überwinden.
Progress – die Kraft der kleinen Gewinnen
Was bedeutet es, sich am kleinsten möglichen Gewinn zu orientieren?
NE
- Startet groß und bekommt kleine Ergebnisse.
- Orientiert sich am angesehensten Gewinn.
E
- Beginnt klein und bekommt große Erfolge.
- Feiert kleine Fortschritte.
Der Fokus muss am kleinsten möglichen Gewinn liegen.
Done is better than perfect. Was ist der kleinste mögliche Fortschritt, der mich dem eigentlichen, essenziellen Ziel näher bringt?
Starte mit dem, was du hast. Du kannst früh und klein starten oder spät und groß.
Belohne dich. Du bekommst mehr Energie und Freude dadurch.
Flow – das Geniale an Routinen
NE
- Versucht Ergebnisse zu erzwingen.
- Gestattet dem Nichtessenziellen Standard zu sein.
E
- Gestaltet eine Routine, die das Erreichen der Ziele mühelos erscheinen lässt.
- Macht das Essenzielle zum Standard.
Wie sieht die richtige Routine aus?
- Überprüfe deine Auslöser für Routinen.
- Gestalte neue Auslöser.
- Mach das Schwierigste zu erst, weil es sonst blockierend wirkt.
- Mische deine Routinen, sonst wird es langweilig.
- Überprüfe deine Routinen eine nach der anderen, von Zeit zu Zeit.
Fokus – was ist jetzt wichtig
NE
- Macht sich Sorgen um die Zukunft oder belastet sich mit der Vergangenheit.
E
- Genießt den Moment, holt das Maximum aus ihm heraus.
Multitasking vs. Multifokus
- Finde heraus, was jetzt am wichtigsten ist.
- Setze Prioritäten.
- Lass die Zukunft außen vor.
Pausen zu machen bringt die notwendige Distanz.
Be – essenziell leben
Es gibt zwei Arten, wie man über essenzielles Leben denken kann.
- Etwas, was man gelegentlich macht.
- Etwas, das man ist.
Ein Essenzialist zu werden, ist ein längerer Prozess, aber die Vorteile sind endlos.
Du gewinnst mehr Klarheit.
„Life will become less about efficiently crossing off what was on your to-do List or rushing trough everything on your schedule and more about changing what you put on there in the first place.“
Du gewinnst mehr Kontrolle über dein Leben.
„You will gain confidence in your ability to pause, push back, or not rush in.“
Du hast Freude am Prozess.
„With the focus on what is truly important right now comes the ability to live life more fully, in the moment.“
„The life of an Essentialist is a life of meaning. It is a life that really matters.“
Der Autor
Greg McKeown, ursprünglich in London geboren, hat nach einem Publizistikstudium die Stanford School of Business absolviert. Heute lebt er in Kalifornien. Er ist Autor, Vortragender und Berater internationaler Konzerne. Er geht der Frage nach, was Menschen und Teams dazu bringt, den entscheidenden Schritt in Richtung Erfolg zu machen und gleichzeitig Lebensqualität, Gesundheit und Persönlichkeit nicht zu vernachlässigen.