Webseite aufräumen und wie es deine Contentstrategie beeinflusst
Webseite aufräumen und wie es deine Contentstrategie beeinflusst
Webseite aufräumen ist notwendig, um sie leistungsfähig, sicher und übersichtlich zu halten. Darüber hinaus bringt es dir wertvolle Informationen für deine Contentstrategie.
Mit der Webseite verhält es sich wie im realen Leben: Wer nicht regelmäßig ausmistet, sammelt unnötigen Ballast. Webseiten büßen an Geschwindigkeit, Sicherheit und Übersichtlichkeit ein. Auf Besucher*innen und Suchmaschinen macht das keinen guten Eindruck.
So weit die bekannten und oft genannten Gründe. Um sie geht es im ersten Teil meines Beitrags. Viel zu selten wird aber darüber gesprochen, dass das Aufräumen von Webseiten wertvolle Rückschlüsse auf die Contentstrategie erlaubt. Darüber schreibe ich im zweiten Teil.
Es lohnt sich, die Ärmel hochzukrempeln
Aus Erfahrung mit Kunden weiß ich, dass die Aufgaben rund um das Aufräumen von Webseiten häufig vernachlässigt werden. Je länger man damit wartet, desto schwieriger wird es dann. Die Aufgaben wachsen einem über den Kopf oder im schlimmsten Fall funktioniert die Seite “plötzlich” nicht mehr.
Eine Webseite wird nicht einmal programmiert und dann hat es sich. Jedes Content-Management-System entwickelt sich weiter, um sicher und leistungsfähig zu sein. Mit den kontinuierlichen Updates hältst du dein CMS am letzten Stand und sorgst dafür, dass deine Seite funktioniert.
Auch die Optimierung für Suchmaschinen ist ein Prozess und keine einmalige Angelegenheit. Ändert sich der Algorithmus der Suchmaschinen, werden Anpassungen notwendig. Du musst auch damit rechnen, dass sich die Interessen deiner Seitenbesucher*innen weiterentwickeln. Da heißt es dranbleiben und immer wieder nachjustieren.
Wenn du regelmäßig Content erstellst, kommen neue Menüpunkte, Texte, Bilder, Tabellen, Videos oder Audiofiles dazu. Dabei sammeln sich Entwürfe und Files an, die du nicht mehr brauchst, Inhalte verlieren an Aktualität, deine inhaltliche Ausrichtung oder dein Stil verändern sich.
Wenn du einmal mit dem Aufräumen deiner Website beginnst, wirst du feststellen, wie sehr sich die einzelnen Maßnahmen ineinandergreifen. Deshalb empfehle ich dir, strukturiert vorzugehen, um dich nicht zu verzetteln.
Strukturiertes Vorgehen fürs Webseite aufräumen
Für mich hat sich diese Reihenfolge als sinnvoll erwiesen:
- Positionierung
- Content
- SEO
- Navigation
- Technik
Ich habe mir für die wichtigsten Schritte eine Checkliste erstellt. Du kannst natürlich noch tiefer ins Detail gehen – allein der Punkt Technik würde eine eigene Liste erfordern. Wenn du so wie ich mit WordPress arbeitest und dich vertiefen möchtest, empfehle ich dir die Anleitung von Miss Webdesign Daniela Retzl oder du lässt es regelmäßig durch einen Profi erledigen.
So nützt du das Aufräumen für deine Contentstrategie
Wenn du deine Seite in regelmäßigen Abständen updatest, wirst du feststellen, dass es wertvolle Rückschlüsse auf deine Contentstrategie erlaubt.
1. Standortbestimmung
Auf der Webseite finden nicht nur Kund*innen, sondern auch du selber das vollständigste Bild von deinem Unternehmen, deiner Philosophie und deinen Leistungen.
Bevor du mit den Aufgaben auf der Checkliste loslegst, ist ein guter Zeitpunkt, einen kritischen Blick darauf zu werfen und dich zu fragen:
> Entsprechen die Inhalte noch der Positionierung oder gibt es Änderungsbedarf?
Eingebunden ins Tagesgeschäft hat diese Frage selten Platz.
2. Was dir der Traffic sagt
Ein Analysetool sagt dir, was gut und was weniger gut funktioniert, auf welchen Seiten der Traffic geringer oder besonders stark ist, wo die Besucher*innen die meiste, wo die wenigste Zeit verbringen, auf welchen Seiten sie häufig ein- oder aussteigen.
Du kannst daraus ableiten, wo du etwas verbessern musst, indem du vielleicht Texte überarbeitest, Inhalte hinzufügst oder die Benutzerführung anpasst.
3. Keywords
Dein Content soll Kunden bringen. Dazu muss er gefunden und gelesen werden. Wie im realen Leben verhält es sich auch bei Suchmaschinen: Wer mit einem Bauchladen auftritt, bleibt niemandem dauerhaft in Erinnerung.
Suchmaschinen müssen verstehen, wofür dein Unternehmen steht, damit du die richtigen Besucher*innen anziehst. Aus meiner Erfahrung reichen für kleine Unternehmen dafür drei primäre Keywords und einige Longtail-Keywords aus.
Alle drei bis sechs Monate solltest du überprüfen, wie deine Keywords performen. So lange dauert es, bis Suchmaschinen ein aussagekräftiges Ergebnis liefern.
> Mit welchen Suchbegriffen finden die meisten Besucher*innen auf die Seite und welche sind die am meisten aufgerufenen Seiten?
Gelangen Besucher*innen vielleicht durch eindeutige Keywords auf deine Seite, die du noch nicht verwendet hast, könntest du sie in neue Inhalte einarbeiten.
Wichtig ist auch, ob die am meisten aufgerufenen Seiten mit deinen Schlüsselthemen zu tun haben. Falls nicht, ziehst du wahrscheinlich Besucher*innen an, denen du zwar hochwertigen Content bietest, die aber niemals zu deinen Kund*innen werden.
Ein Beispiel: In meinem Blog habe ich Zusammenfassungen von Büchern veröffentlicht. Es hat sich im Analysetool gezeigt, dass einer dieser Beiträge die am häufigsten aufgerufene Seite war. Leider hatte das Thema rein gar nichts mit meiner Tätigkeit zu tun. Ich habe die Seite dann offline genommen.
4. Verknüpfungen, Parallelen und Cluster
Wenngleich beim Verfassen neuer Inhalte Verlinkungen innerhalb und außerhalb der Seite mitbedacht werden, fördert der Blick auf den gesamten Inhalt oft Überraschendes zutage.
Wenn die Seite bereits umfangreich ist, wirst du vielleicht feststellen, dass bestimmte Themen einander ergänzen, sich in manchen Beiträgen Parallelen finden oder im Idealfall sogar inhaltliche Cluster ergeben. Eventuell bekommst du sogar Ideen, wie du Content sinnvoll recyceln kannst.
5. Prioritäten & Schwerpunkte werden sichtbar
Ich finde es auch immer wieder spannend, wie sich Content mit der Zeit entwickelt. Mein Thema Content Marketing ist ein sehr dynamisches und die Halbwertszeit vieler Inhalte äußerst kurz. Womit ich mich vor einem Jahr beschäftigt habe, kann heute längst überholt sein.
Auch wenn du in einem weniger schnelllebigen Umfeld tätig bist, so ist es dennoch interessant zu sehen, was Konstanz und was nicht. Kleine Unternehmen haben keine Redaktionsteams, die sich mit jedem Trend ausführlich beschäftigen können. Content zu erstellen ist aufwendig, deshalb macht es mehr Sinn sich, mit Themen zu befassen, die langfristiger von Bedeutung sind.
5. Aufräumen macht Energie frei
Das gilt für die Wohnung wie für die Webseite. Zuviel Zeugs versperrt den Blick auf das Wesentliche. Die Entscheidung, was geht und was bleibt, sorgt für Struktur und schafft Platz für neue Energie und Ideen.
Fazit: Es hört nie auf!
Kaum ist die eine Aufräumrunde abgeschlossen, tauchen danach schon die nächsten Aufgaben auf. Nimm dir zumindest einmal pro Monat Zeit für eine grundlegende Analyse. Tools wie Google Analytics oder die Alternative Matomo, die ich persönlich bevorzuge, können dir dabei helfen. Danach musst du bewerten, welche Maßnahmen du setzen und wie viel Zeit du investieren möchtest.
Zumindest zweimal im Jahr solltest du für eine grundlegende Überarbeitung deiner Webseite einplanen. Bei mir ist es im Jänner oder im Sommer, wenn ich weniger mit Arbeit für Kunden beschäftigt bin und dranbleiben kann.
Du hast noch Fragen?
Mir ist bewusst, dass das ein sehr umfangreiches Thema ist. Aber ich hoffe, dir damit ein wenig auf die Sprünge geholfen zu haben. Wenn du Fragen hast oder Unterstützung brauchst, schreib mir eine Nachricht oder buche Pronto – mein 1:1 Coaching.
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